Zen als Weg des Lauschens auf das, was ist. – Zen Sesshin mit Genjo Marinello

Was ist ein ZEN Retreat?

Wenn wir uns für die Teilnahme an einem Zen Sesshin (Retreat) entscheiden und uns zum Zazen auf ein Kissen setzen, nehmen wir uns Zeit und wenden uns unserem inneren zu. Wir lassen uns ein auf das, was kommt, möglichst offen und unvoreingenommen. Oft begegnen wir dann zunächst dem Anteil in uns, der uns das Leben schwierig macht und die Beziehungen zu anderen kompliziert. In anderen Momenten erleben wir Zustände von Klarheit, von Liebe und Zuversicht. Wir fühlen Kraft und Lebendigkeit in uns strömen. Manchmal universales Wohlwollen und Tatkraft. Unsere Idee, dass wir ein abgetrenntes Selbst seien, tritt in den Hintergrund und wir nehmen uns als mit dem ganzen Universum verbundene Wesen war. Wir kommen nach Hause zurück. ZEN vermittelt sehr eindrucksvoll, dass wir beiden Anteilen mutig begegnen können. In einem gewissen Maß sind „Buddha und das Biest in uns“ sogar gleichermaßen Anteile der menschlichen Natur und des Lebens. Aus beiden Seiten können wir lernen und unsere volle Lebenskraft kann sich entfalten. Innere Reife zu entwickeln heißt, die ganze Palette von Erfahrungen mit allen Konsequenzen zuzulassen und zu akzeptieren. Das verwandelt und schafft Freiraum, aus dem heraus wir agieren können. Gestärkt und mit wachem, fürsorglichen Herzen versuchen wir dieses Wissen in unser Leben zu integrieren und in die Welt zu tragen. Diese Aufgabe gilt es gemeinsam und in Harmonie zu meistern.

Zur Struktur der Tage:
Vielfältige Meditationsformen und Praktiken auf der Grundlage des Rinzai-Zen unterstützen und geben Anstoß auf dem Weg zu allumfassender, tiefgründiger Akzeptanz und zu unserer natürlichen Lebenskraft. Das stille Sitzen (Zazen) ist die zentrale Praxis. Gehmeditation, Verbeugungen, gemeinsames Chanten, Mitarbeitsperioden, Essenszeiten, Teezeremonien und gelegentlicher Austausch im Kreisgespräch („Vom Herzen her zuhören und sprechen“) strukturieren den Tag. Ebenfalls inbegriffen sind inspirierende Vorträge und mindestens zwei tägliche Einzelgespräche (Dokusan) mit dem Lehrer, die auf einer ganz persönlichen Ebene Hilfestellung geben. Auf Wunsch ist für Fortgeschrittene Koan-Arbeit möglich. Ergänzend wird einmal täglich zur Unterstützung des Körpers eine Bewegungseinheit angeboten. Der Kurs findet im Schweigen statt. Die Anleitungen und Vorträge werden in Englisch gehalten. Eine Simultanübersetzung wird angeboten.

Zum Lehrer:
Genjo Marinello Roshi lebt mit seiner Frau Carolyn in Seattle / USA und bietet zum vierten Mal ein Sesshin (Zen-Retreat) im Waldhaus an. Er wurde 1980 als Zen-“Unsui“ (Wolken- und Wasser-Person bzw. Priester Novize) ordiniert und dient seit 1999 als Abt des Rinzai-Zen-Tempels in Seattle (Chobo-Ji, www.choboji.org). Er ist ausgebildeter Psychotherapeut, Pilot und Autor.
Anfang 2021 wurde sein erstes Buch “Reflections on Awakening & Maturity for Spiritual Companions” veröffentlicht. 2022 veröffentlichte er sein zweites Buch „Intimate Infinite“ das eine Anthologie seiner Vorträge und Teishos ist.
Einige seiner SchülerInnen im Chobo-ji werden selbst Zen-LehrerInnen oder leiten eigene Tempel. Soziales Engagement zeigt Genjo in zahlreichen interreligiösen und buddhistischen Projekten. Als Zen Peacemaker nahm er an zahlreichen Retreats teil: Auschwitz, Ruanda, Black-Hills.

Anmeldung und Ort:
Waldhaus am Laacher See
Heimschule 1 – 56645 Nickenich
Telefon: 02636 – 3344
E-Mail: info@buddhismus-im-westen.de
www.buddhismus-im-westen.de

Weitere Informationen zum Retreat:
Ho Tai (Samuel Koelewijn)
kontakt@koelewijn.de
01590 – 136 23 39