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Film: Paterson von Jim Jarmusch
26. Februar 2020, 19:00 - 21:00 UHR
Der Film Paterson von Jim Jarmusch zeigt sieben Tage aus dem Leben von Paterson (Adam Driver), einem Busfahrer in der Stadt Paterson in New Jersey, der sich der Lyrik verschrieben hat.
Karsten Visarius, Geschäftsführer der Jury und Executive Director von INTERFILM, schreibt über den Film:
„Sich der Zeit zu entziehen, ist kein westliches Motiv. Der Westen ordnet vielmehr alles der Zeit unter. Mit dem Blick eines Japaners hingegen betrachtet kommt es darauf an, sich von der Zeit zu lösen. Und damit von all den Ambitionen, die uns an die Zeit ketten, von den Leidenschaften, vom Begehren, vom Ehrgeiz, vom Willen zur Macht.
Diese Haltung, dieses Konzept, ist religiös inspiriert, nicht nur, aber auch. Allerdings stammt diese Inspiration nicht aus dem Christentum, auch nicht aus dem Judentum oder dem Islam. Es kommt vielmehr aus der asiatischen Welt, aus dem Buddhismus, der in den letzten Jahrzehnten auch Menschen der westlichen Welt angezogen hat. Er ist von Ost nach West gewandert, wie der Japaner in „Paterson“. In einem Interview hat Jarmusch sich „eine Art Pseudo-Buddhist“ genannt. Er praktiziere den Buddhismus zwar nicht, lese aber viel darüber.
In „Paterson“ gibt es keine Buddhas, keine Mönche, es werden keine Sutren gelesen und kein Gong angeschlagen, und sein Schöpfer ist, wie er sagt, höchstens ein Pseudo-Buddhist. Dennoch ist es ein Film, dessen Haltung, dessen Erzählweise und visueller Stil von buddhistischen Ideen, Einsichten und Prinzipien beeinflusst sind.“