Dr. Hans Wolfgang Schumann – Ein Nachruf

Der am 31.01.1928 geborene, bekannte Ideologe und Buddhologe Dr. Hans Wolfgang Schumann ist am 26.06.2019 in Bonn verstorben.

Bereits 1945 weckten Verse des Pali-Kanon das Interesse des damals 17-jährigen und so schloss sich Schumann 1947 einer buddhistischen Gruppe an. Nach einer Lehre als Verlagsbuchhändler studierte er Indologie und schloss 1957 seine Doktorprüfung zum Thema „Sankhara“ ab.

Schumann lebte 12 Jahre in Indien und 8 weitere Jahre in Burma und Ceylon (Sri Lanka). So konnte er sich mit dem buddhistischen Denken in diesen Ländern vertraut machen und besuchte mehrfach die historischen Stätten des Buddha.

1985/86 erhielt Schumann einen Lehrauftrag für Buddhismus an der Universität Bonn, war von 1988 bis 1993 deutscher Generalkonsul in Bombay und reiste nach seiner Pensionierung als Reiseleiter mehrfach durch Indien, Tibet, Nepal und Bhutan.

Seine Bücher kann man heute als Grundlagenwerke bezeichnen. Hier eine Auswahl:

  • Der Mahāyāna-Buddhismus: Die zweite Drehung des Dharma-Rades. Diederichs, München, 1990,
  • Der historische Buddha: Leben und Lehre des Gotama. Diederichs Gelbe Reihe, München 2004,
  • Handbuch Buddhismus: Die zentralen Lehren: Ursprung und Gegenwart. Diederichs, Kreuzlingen / München 2000,
  • Die grossen Götter Indiens: Grundzüge von Hinduismus und Buddhismus. Hugendubel 2004
  • Buddhismus: Stifter, Schulen und Systeme. Diederichs Gelbe Reihe, München 2005,
  • Buddhabildnisse – Ihre Symbolik und Geschichte. Werner Kristkeitz Verlag, Heidelberg 2007

Im Jahr 2017 nahm Dr. Hans Wolfgang Schumann noch an der Vesakhfeier des Netzwerk Buddhismus Bonn im Haus Siddharta teil und trug dort zur Eröffnung seine Interpretation der Buddhalehre in Reimform vor.